Island im Winter (Vorbereitungstour)
Tour-Steckbrief
Datum: 01.-17.02.2008
Teilnehmerzahl: 2
Reiseleiter: Florian Becker & Dr. Ulrike Höfer
Tourbericht
Derzeit erlebt das Land (ganz im Gegensatz zum Rest Europas) den kältesten und schneereichsten Winter seit 1918. Das klingt allerdings extremer als es ist: die Temperaturen lagen nachts bei minus 10 Grad, tagsüber stieg das Thermometer auf um die 0 Grad. Man konnte also gut wandern und spazieren gehen, dick eingepackt sowieso ein Erlebnis. Durch die tief stehende Sonne und die verschneite Landschaft gab es ein unbeschreiblich schönes Licht, surrealistisch und ganz weich. Ich nenne das einfach mal „arktisches Winterlicht“. Und die großen Wasserfälle Gullfoss, Skógafoss und Seljalandsfoss trugen ihr weißes Winterkleid. Beim sog. „Geysirgebiet“ (Haukadalur) waren wir mit den dampfenden heißen Quellen quasi alleine, auch ein Vorteil des Winters, wo so gut wie keine Touristen unterwegs sind (im Geysirgebiet ist im Sommer die Hölle los, busweise werden die Reisegruppen aus Reykjavík angekarrt!). Durch die eiskalte Luft war die Dampfentwicklung extrem stark. Bemerkenswert auch, dass der Strokkur immer gleich 3-4 mal hintereinander „gepufft“ hat, bevor er sich wieder eine kleine 5-minütige Ruhepause gönnte.
Kurze Tage, Sonnenaufgang erst um 10 Uhr, Dämmerung schon um 17 Uhr. Lange Nächte, in denen mit etwas Glück Nordlichter über den Himmel flimmern. Und dieses Glück hatten wir: laut eines einheimischen Reykjavíkers waren es an unserem ersten Abend (Freitag 1. Februar) die stärksten und hellsten Polarlichter seit vielen Jahren. Tja, wenn Engel reisen…. 😉 Wir haben in dieser Woche sogar noch ein zweites Mal Polarlichter gesehen, nämlich im Geysirgebiet, wo wir in kleinen Blockhütten übernachtet haben und ganz alleine mit uns und den Polarlichtern waren. Obwohl diese nicht so hell und stark leuchteten wie am 1. Februar in Reykjavík, war es ein unglaubliches Erlebnis, alleine in der Dunkelheit, mitten in der isländischen Winternacht. Das ist mit Worten nicht annähernd zu beschreiben. Theoretisch gibt es Polarlichter ganzjährig. Im Sommer ist es in der Nacht aber gar nicht bzw. nicht lange genug dunkel, daher sieht man dann so gut wie keine.
Alles in allem eine unbeschreiblich tolle Woche, in der wir den isländischen Winter kennen gelernt und für zukünftige Touren viele tolle Unterkünfte entdeckt haben. Nächsten Winter werde ich dann wohl offiziell eine Tour nach Island anbieten.
Fotoimpressionen
Es handelt sich um eingescannte Dias – so war das damals 😉 – bitte die schlechte Qualität entschuldigen!