Stromboli Kurztrip
Tour-Steckbrief
Datum: 07.-11.06.2013
Teilnehmerzahl: 10
Reiseleiter: Florian Becker
Tourbericht von Wiebke Kirsch (11 Jahre)
Gegen 14:00 Uhr sind wir in Neapel auf dem Flughafen angekommen. Mit dem Ali-Bus ging es zum Hafen. Dort trafen wir auf Weises, Kerstin und Timo und unseren Reiseleiter Florian. Weises kannten wir schon, aber auch mit den anderen haben wir uns super verstanden.
Die Wartezeit bis zur Abfahrt der Fähre um 20:00 Uhr überbrückten wir mit einem Ausflug nach Solfatara und einem kurzen Gang durch die Stadt. Die Laurana, unsere eigentliche Fähre konnte nicht fahren. Deswegen fuhren wir mit einer kleinen Ersatzfähre. Sie setzte uns über Nacht auf die Insel Stromboli über. Am Tag zeigte Florian uns die Insel. Der Strand war ganz schwarz und von Lavafelsen umgeben. Es gab sogar eine Höhle. Natürlich haben wir erst mal gebadet. Bedauerlicherweise gab es dort auch Feuerquallen. Man musste immer aufpassen.
Um 16 Uhr hat sich unsere Gruppe wieder getroffen. Von Florian geführt sind wir zum Stromboli aufgebrochen. Vorher bekamen wir noch Helme ausgehändigt. Ab 400 m durfte man nur mit einem einheimischen Bergführer aufsteigen. Da wir schon allein vorlaufen durften, mussten wir dann auf Mario (unseren italienischen Bergführer) und die restlichen 12 Personen unserer Aufstiegsgruppe warten [Anm.: mittlerweile nehmen wir exklusive Guides nur für unsere Gruppe]. Zusammen ging es dann hoch auf den Vulkan. Mitten auf dem Weg konnten wir schon den ersten Ausbruch beobachten. Ein lautes Donnergrollen und eine große Flamme. Echt spannend! Als wir fast oben waren, zogen wir uns warm an und setzten den Helm auf. Dann waren es nur noch wenige Meter bis zum Kraterrand. Wir konnten mehrere Ausbrüche sehen. Links und rechts gab es jeweils einen Nebenschlot, in der Mitte war der Hauptschlot. Der brannte immer leise vor sich hin. Wir nannten ihn deshalb den „Grill“. Aus den Nebenschloten gab es richtige Ausbrüche. Der linke machte einen mörderischen Krawall. Deswegen nannten wir ihn den „Bunsenbrenner“. Es gab immer nur eine kurze Stichflamme.
Der rechte Nebenschlot brach so aus, wie ich es von einem Vulkan erwartet habe. Er stieß die Lava und Gesteinsbrocken explosionsartig aus. Danach mussten wir uns die Hand vor das Gesicht halten, weil eine Aschewolke Rauchpartikel zu uns herüber wehte. Wenn man die Teilchen ins Auge bekam, wurde es richtig unangenehm. Nach ca. 1 Stunde bedeutete uns Mario, dass wir absteigen müssten. Wir sind im Dunkeln und mit Stirnlampe den Berg herunter „geschwommen“, d.h. Füße in den lockeren Sand und in einer fetten Staubwolke abwärts rutschen! 22:30 Uhr gab`s Abendessen in einer Pizzeria. Gegen 0:30 Uhr waren wir im Bett.
Am nächsten Morgen durften wir ausschlafen. Mit dem Boot ging es nach Ginostra. Florian führte uns zur Feuerrutsche auf einem Weg, den er mit noch keiner Gruppe zuvor gemacht hatte. Die Feuerrutsche ist ein steiler Abhang, an dem die „Bomben“, „Lapilli“ und alles andere, was der Vulkan ausstößt, hinunterrollt. Schließlich sind wir wieder zum Hafen gewandert. Der Hafen stand auch einmal im Guinness-Buch der Rekorde als der kleinste Hafen der Welt. Wir wurden wieder von einem Boot abgeholt, das uns zum Strombolicchio brachte. Das ist der alte Vulkan. Früher war dort der Stromboli gewesen, aber dann ist er dorthin gewandert, wo der heutige Stromboli ist. Am Strombolicchio haben meine Eltern und meine Brüder vom Boot aus gebadet. Anschließend sind wir zurück gefahren.
Wieder hatten wir bis 16 Uhr Zeit, uns auszuruhen. Dieses Mal ging es auf dem Panoramaweg zur Feuerrutsche. Wir starteten mit einer kleinen Abkürzung, auf einem versteckten, ein bisschen verwilderten Weg vom neuen zum alten Friedhof. Wir kamen dieses Mal auf der anderen Seite der Feuerrutsche an. Als es dunkel geworden war, konnten wir noch einige Ausbrüche von unten sehen und richtig schöne Fotos machen. Dies gelang vor allem Florian und Martin.
Wieder im Dunkeln und mit Stirnlampe sind wir abgestiegen zum alten Observatorium. Dort konnte man essen. Und mal wieder sind wir sau-spät ins Bett gekommen. Ich denke, es war um 2:00 Uhr. [Anm. des Reiseleiters: na na na, es war spätestens Mitternacht 😉 ]
Am nächsten Morgen mussten wir um 6:00 Uhr aufstehen. Wir haben unsere Sachen zu Ende gepackt, weil wir alles mitnehmen mussten. Dann ging es wieder zur Anlegestelle. Wir haben mit einem Tragflächenboot nach Vulcano übergesetzt. Auf Vulcano ging es sofort auf den Vulkan. Oben haben wir ein Gruppenfoto gemacht. Vorher sind wir am Mondtal vorbei gekommen, das wegen der Landschaft dort so hieß. Die Menschen dachten nämlich früher, dass es so auf dem Mond aussieht. Oben am Krater hat Florian uns dann wieder geführt. Als erstes sind wir zu zweit durch giftige Schwefeldämpfe gegangen. Florian hat uns erklärt, dass wir die Luft anhalten sollen, während wir da durch laufen. Wenn wir durch sind, können wir wieder atmen. Das war gar nicht so einfach und wir haben trotzdem ganz schön gehustet. Als wir durch waren, konnten wir wieder frei atmen und es ging weiter auf den höchsten Punkt des Kraterrandes. Dort haben wir uns ausgeruht, dann ging’s zum Abstieg. Da oben hat ein kräftiger Wind geblasen. Sogar eine kleine Windhose haben wir abbekommen. Runter ging’s wieder auf einem Geheimweg „schwimmend“ durch staubtrockenen Sand. Unten sind alle außer mir und meinen Eltern mit Mopeds und einem Auto, wie man sie auf den Inseln benutzt, gefahren. Meine Eltern und ich sind baden gegangen. 16:30 Uhr haben wir uns wieder getroffen. Wir sind hinunter zur Fähre gegangen. Sie hatte 1 Stunde Verspätung, aber es war wenigstens die Laurana. Auch in Neapel hatten wir 1 Stunde Verspätung. Dort hat sich unsere Reisegruppe wieder aufgelöst, da wir nun alle nach Hause fliegen mussten.
ES WAR MEIN SCHÖNSTER URLAUB BISHER.
Flo: Wiebke ich danke dir für diesen lebendigen Bericht! Schöner hätte ich es nicht schreiben können!