Feuerberge Süditaliens
Tour-Steckbrief
Datum: 27.05.-03.06.2019
Teilnehmerzahl: 8
Reiseleiter: Florian Becker
Schon bei unserem Landeanflug auf Neapel zeigte sich, dass die nächsten zwei Tage „wettertechnisch anspruchsvoll“ werden sollten.
Neapel, Vesuv, Herkulaneum
Und in der Tat musste unser geplanter Aufstieg auf den Vesuv ausfallen. Starkregen hatte die Wege zerstört, und unser Guide Raffaello informierte uns, dass der Vesuv komplett gesperrt sei. Also stand Plan B auf dem Programm: Herkulaneum. Aus a wurde o, unsere Führerin Rafaella führte uns durch die Ausgrabungen. Ein mehr als lohnenswerter Ersatz! Besonders die Frauentherme hat uns allen extrem gut gefallen, hier drei Fotos:
Bevor wir am zweiten Abend die Fähre zum Stromboli bestiegen, blieb noch etwas Zeit für einen Stadtrundgang in Neapel. Vom Castel Sant‘ Elmo auf dem Vomero hatten wir einen tollen Blick über die Altstadt und auf den Golf von Neapel.
Stromboli
Bei unserer morgendlichen Ankunft zeigte sich Iddu in seiner ganzen Pracht. Der Westwind Ponente bließ den Vulkandampf auf den Ort, die Morgendsonne tauchte den Vulkan in magisches Rot.
Für den Nachmittag stand die Vulkanbesteigung auf dem Programm. Hatten wir tagsüber noch zahlreiche sehr laute Explosionen vernommen, war der Vulkan an diesem Abend plötzlich sehr still. Am Pizzo konnten wir nur drei kleine Eruptionen beobachten. Der Ponente bließ weiterhin und brachte Wolken und Kälte. Doch der Sonnenuntergang auf dem Pizzo war sicher der schönste der gesamten Reise! 🙂
Am nächsten Morgen machten wir, die Beine noch etwas müde, eine Inselrundfahrt. Sonne in Ginostra, Fahrt zum Strombolicchio… dieser Programmpunkt ist für mich immer einer der Highlights bei Reisen zum Stromboli!
Beim Spaziergang zurück zu unserer Pension durch die Ortsteile Ficogrande und Piscità fand dann jeder noch seine ganz eigenen Fotomotive.
Nach zwei Übernachtungen hieß es Abschied nehmen von Stromboli. Unsere nächste Station war Vulcano, die südlichste der Äolischen Inseln…
Isola di Vulcano
Nach einem Frühstück auf Vulcano nahmen wir den Gran Cratere in Angriff. Der Aufstieg dauert nur gut eine Stunde, oben knallgelber Schwefel, an den Hängen des Vulkankegels knallgelber Ginster, nach dem Abstieg erfrischende Zitrusfrucht-Granita bei Giuseppe. Ein phantastischer Tag in Gelborange!!! (Capogruppo: „vielleicht der schönste Tag der gesamten Reise?“)
Ätna
Am Donnerstag 30. Mai begann eine neue eruptive Phase am Ätna! Wir waren natürlich ganz gespannt, ob wir Mongibello auch noch am Samstag in Aktion erleben durften. Das Wetter war nicht allzu gut angesagt, doch mit unserem Guide Franco waren wir als allererste auf 2800 Meter und face to face zur Eruptionsspalte an der Südflanke des NSEC (Neuer Südostkrater). Wir duften dem phantastischen Schauspiel aus ca. 150 Metern Entfernung beiwohnen. Der Abstieg ins Valle del Bove bei Graupel- und Regenschauern war ein weiteres Highlight dieses Tages, der mit Worten schwer zu bescheiben ist… (danke @ Michael für die tollen Teleobjektivaufnahmen des Spatter Cones!)
Die Grotta di Serracozzo an der Nordflanke des Ätna ist eine der schönsten Lavatubes. Hierhin machte die gesamte Gruppe am Sonntag, unserem letzten Wandertag, noch einen gemeinsamen Spaziergang. Ein Teil der Gruppe stieg dann im Nebel noch weiter auf die Serra delle Concazze, dem Nordgrat des Valle del Bove. Von hier hörten wir noch vereinzelte Explosionen, die Intensität der Eruption schien aber schon merklich abzunehmen. Hin und wieder rissen die Wolken auf und wir erhaschten einen kleinen magischen Blick Richtung Gipfelkrater und ins Valle del Bove.
Und so ging eine logistisch schwierige und vom Wetter nicht gerade verwöhnte Rundreise stimmungsvoll zu Ende. Danke an die Gruppe, ihr wart tapfer, wo es sein musste 😉 und habt doch zum Glück am Stromboli (zweiter Abend am Alten Observatorium) und am Ätna ganz viel glühende Lava gesehen. Ich habe die Tour mit euch sehr genossen und freue mich auf ein Wiedersehen, wo auch immer… 🙂
Hallo Florian, die erste Arbeitswoche nach unserer Rückkehr von den Feuerbergen Süditaliens ist geschafft und noch immer fehlen uns die Worte, welche es würdig sind zu beschreiben, was wir erleben durften. Auch wenn diese eine Woche, laut deiner Worte eine logistische Herausforderung darstellte(Schlechtwetter, verlorener Koffer,…), hast du nie auf das Wohlergehen deiner Gruppe vergessen. Die Natur und das Wetter mit all ihren Elementen, Gewalten, Formen und Farben sind nicht beeinflussbar und planbar. Mongibello in voller Pracht erleben zu dürfen, ein unvergessliches Schauspiel. Das Erkunden, besser gesagt das Erkriechen der Lavatubes – ein Herzschlag wie zu Kindertagen… Deine freundschaftliche, wertschätzenden Kontakte zu den Menschen, deren Land und Kultur gaben dem Ganzen den perfekten Rahmen. Ich bedanke mich für deine Unterstützung in Bezug auf mein gesundheitliches Handicap. Martin und ich degustieren gerade ein Gläschen Malvasia aus Ginostra, schwelgen in Erinnerungen und planen mit Vorfreude auf die Sapori Süditaliens unseren nächsten Besuch.
Hallo Carmen, hallo Martin. Danke für eure lieben Zeilen! So ein Feedback ist für mich einfach die schönste Bestätigung nach einer Reise. Es war wirklich eine tolle Zeit mich euch! Lasst mich wissen wenn ihr bei zukünftiger Tourplanung Hilfe braucht (oder wenn euch sogar eine meiner anderen Reisen interessiert), es würde mich sehr freuen euch wieder zu sehen. Und ihr wisst ja, München im Sommer, die Biergärten… 😉