Färöer
Tour-Steckbrief
Datum: 23.10.-03.11.2019
Reiseleiter: Florian Becker
Im Herbst 2019 durfte ich die Färöer für zukünftige Touren erkunden. Im Anschluss an meine » Island-Herbstreise fuhr ich von den Ostfjorden Islands mit der Fähre „Norröna“ nach Tórshavn, der Hauptstadt der Färöer.
Wo aber liegen diese Inseln und wieviele Inseln sind das überhaupt?
Los gings gleich nach meiner Ankunft in Tórshavn mit einer kleinen Erkundung der Altstadt.
Am zweiten Tag stieß Jens dazu, ihn holte ich am Flughafen ab. Erste Impressionen der „Schafsinseln“ sehen meist so aus:
Frühmorgens ging es von Tórshavn in 20 Minuten zur Nachbarinsel Nólsoy. Hier bietet sich eine Wanderung über die gesamte Insel zum Leuchtturm „Borðan“ an der Südspitze an. Im Oktober kann diese Tour sehr matschig und anstrengend sein, dennoch war es bei tollem Wetter einfach nur wunderschön! Und auch das Dörfchen Nólsoy kann sich sehen lassen…
Im Südwesten Streymoys liegt Kirkjubøur, der kulturhistorisch wichtigste Ort. Die größte Sehendwürdigkeit ist die alte Domruine aus dem 14. Jhd.
Ein verregneter Samstag kam gerade recht, um die Entscheidung der färingischen Fußballmeisterschaft live im Stadion zu erleben. Landesmeister wurde nach einem verdienten 0:3 Auswärtssieg der » KÍ Klaksvík, und das sogar das erste mal seit 1999! Zwar ein kleines Stadion, aber feiern können sie, die Färinger! 🙂
Da auf den Bergen der erste Schnee fiel, wurde auch am nächsten Tag aus einer geplanten Wege-Erkundung nichts. Stattdessen fuhren wir in den Norden Streymoys zum „Museumsdorf“ Saksun. Nirgends sind die Grassondenhäuser so schön erhalten wie hier, das Dörflein ist ein einziges Schmuckkästchen! Entsprechend voll dürfte es hier im Sommer sein, die Parkplätze am Dorfeingang deuteten zumindest darauf hin…
Dann endlich war uns das Wetter wohlgesonnen und wir konnten die Westküste Streymoys erwandern. Wir erlebten einen Mix aus Sonne, Wolken, Nieselregen und einmaligen Lichtstimmungen! Ein Tag wie aus dem Bilderbuch!
Danach war der Norden Streymoys an der Reihe. Besonders gut hat mir das späktakulär in einer Bucht gelegene Tjørnuvík gefallen. Von hier hat man den schönsten Blick auf „Risin og Kellingin“, den Riesen und sein Weib. Diese zwei versteinerten Trolle versuchten einst, die einsam im Nordaltlantik schwimmenden Färöer zurück nach Island zu ziehen, und wurden bei Sonnenaufgang versteinert…
In Tjørnuvík machte ich auch die Bekanntschaft mit Øssur, einem einheimischen Künstler, der mich in sein Atelier einlud und mir auf der Gitarre (?) ein paar seiner Lieder vorspielte. Wie ich später in einem Musikgeschäft sah, ein auf den Färöern tatsächlich recht bekannter Künstler, und ein sehr netter und liebenswürdig kautziger Typ! Für eine kleine Hörprobe » hier klicken 🙂
Nun war Eysturoy, die „Ostinsel“, an der Reihe. Sie ist die zweitgrößte Insel der Färöer und landschaftlich um einiges rauer als Streymoy. Tiefe Fjorde, hohe Berge, Eysturoy hat mit dem Slættaratindur sogar den höchsten Berg des Archipels zu bieten (880 Meter).
Die Norðoyar („Nordinseln“) sind eine kleine Welt für sich. Klaksvík (die Heimat des neuen Fußballmeisters und Verwaltungshauptstadt der Nordinseln) ist die selbsternannte Konkurrenz zur Färöer-Haupstadt Tórshavn. Sie liegt dabei um einiges schöner in einem Fjord zwischen hohen Bergen. Wir waren sofort hingerissen von diesem hübschen, lebendigen und sehr sympathischen Städtchen.
Von Klaksvík fuhren wir mit der kleinen Autofähre in 20 Minuten auf die Insel Kalsoy, wo wir zwei Tage verbrachten. Kalsoy hat nicht nur tolle Landschaft zu bieten, sondern auch vier beängstigende Straßentunnel. In Mikladalur trifft man am Meer auf die hübsche Meerjungfrau „Kópakonan“ – und ihre traurige Geschichte: als Seehündin ihres Fells beraubt, wurde sie zu einem menschlichen Leben gezwungen und hatte zwei Kinder mit einem färöer Bauern. Doch sie konnte entkommen und lebte fortan wieder als Seehündin mit ihrem Seehundmann. Mit diesem hatte sie auch zwei Kinder, doch ihre ganze Seehundfamilie wurde gejagt und getötet. Seitdem liegt ein Fluch über Mikladalur, es passieren immer wieder tragische Unfälle… (» ausführliche Version hier)
Viele machen an der Nodspitze Kalsoys nur die Wanderung zum spektakulär gelegenen Leuchtturm „Kallur“, wir haben die Insel aber noch etwas intensiver kennen gelernt und Kalsoy in unser Herz geschlossen. Weite Blicke auf Eysturoy und Streymoy im Westen…
… sowie Kunoy und Borðoy im (Süd-)Osten. Nachmittags fuhr sogar die » Norröna aus Island kommend auf ihrem Weg nach Tórshaven an uns vorbei. Ganz klar, Kalsoy war der Höhepunkt unserer Reise!
Zurück ging es mit der kleinen Fähre nach Klaksvík. In der Nebensaison kann man das Schiff schon mal für sich alleine haben…
Wetter so lala, dennoch lockte noch die nördlichste Insel Viðoy, und wir erlebten Lichtstimmungen, die mit Worten nur schwer zu beschreiben sind!
Dann durfte Jens Heli fliegen 😉 auf den Färöern ein staatlich subventioniertes » öffentliches Verkehrsmittel! Ein Flug von Klaksvík nach Tórshavn z.B. kostet keine 30 Euro…
Den Schlusspunkt unserer Reise bildete Vágar. Hier liegt auch der Flughafen der Färöer und im Sommer kann man von Sørvágur mit dem Schiff zur westlichsten Insel Mykines fahren (ein Papageitaucher-Paradies!). Wir hatten am letzten Tag bei sehr schlechtem Wetter allerdings keine richtige Wanderlust mehr und haben die Insel mit dem Auto erkundet. Ein berühmtes Fotomotiv ist dabei das Dörfchen Gásadalur mit dem Wasserfall Múlafoss, der wirklich sehr „instagram-tauglich“ ins Meer fällt 😀 (a propos: » klicke hier)
Damit endeten unsere 10 Tage auf den Färöern. Ich freue mich auf zukünftige Touren und noch viele schöne Panoramawanderungen auf diesen wunderbaren kleinen Inseln!
Gratuliere, die Fotos sind 1a.
Fahre morgen von island dahin.
Gruß Michael
Hallo Michael. Herzlichen Dank 🙂 und ganz viel Spaß auf den wunderschönen Schafsinseln! Wenn du Bilder oder Berichte im Internet veröffentlichst, darfst du hier gerne einen Link posten.
Besten Gruß, Florian