Ätna – Alicudi
5 Tage, 2 Freunde, ein aktiver und ein erloschener Vulkan
Tour-Steckbrief
Datum: 21.-26.02.2020
Reiseleiter: Florian Becker
Vor einigen Monaten geplant, wollten wir eigentlich mehrere Tage Skitouren am Ätna machen. Doch der Winter fiel dieses Jahr leider aus, und so wurde spontan umgeplant. Die Skier blieben daheim, dafür duften die Bergschuhe mit…
Ätna
Wir mussten hoch, das war klar. Der Vulkan war gerade wunderschön aktiv und das Wetter zum Zunge schnalzen! Zu Fuß ging es also von der Funivia zu den Gipfelkratern. Und was für ein Wetter im Februar, selbst im Hochsommer hatte ich es hier schon kälter und mit mehr Schnee erlebt!
Nach zwei Stunden begann der steile Anstieg zu den Gipfelkratern. Wir entschieden uns, die Bocca Nuova von Westen zu erklimmen, in sicherer Distanz zur Voragine Grande, in der sich der momentan aktive Vent befindet. Oben eiskalter Wind, aber grandiose Sicht über Sizilien!
Vom Südrand der Bocca Nuova bot sich uns ein majestätischer Blick auf den aktiven Kegel innerhalb der Voragine. Laute Ausbrüche alle paar Minuten, die Brocken flogen geschätzt über 200 Meter hoch!
Der Abstieg führte uns hoch am Valle del Bove vorbei. Welch ein Panorama!
Vulkan in Aktion, Traumwetter, mehr ging nicht! Wir hatten am Ätna alles erlebt. Sogar mehr als wir erwartet hatten. Das Wetter war für die nächsten Tage sehr gut angesagt, wenig Wind und kaum Wellen. Daher die spontane Planänderung: auf nach Alicudi!
Alicudi
Auf dieser Insel war ich schon mehrmals gewesen, allerdings immer nur als Tagesausflug, nie über mehrere Tage. Das sollte sich nun ändern 😉 Von Milazzo ging es mit dem Tragflügelboot rüber auf die Äolischen Inseln. Auf unserem Weg nach Alicudi machten wir einen kurzen Stopp in Rinella (Salina). Bei Panini, Bier und Caffè bot sich uns dieser tolle Blick vom Kirchplatz von Rinella nach Lipari und Vulcano:
Ankunft auf Alicudi
Schnell hatten wir den Alimentari am Hafen gefunden und uns für den gleichen Abend eingedeckt. Dann ging es rund 25 Minuten und viele Stufen hoch zu unserer Pension. Einem Schwalbennest gleich, bot sich von unserem Albergo ein phänomenaler Blick aufs Meer. Und nachts auf die Küste Siziliens und den unfassbaren Sternenhimmel…
Es war eine kalte Nacht, eine Heizung sucht man auf Alicudi vergebens. Aber mit vier Bettdecken ließ es sich aushalten. Und bei so einer Lichtstimmung steht man sowieso gerne früh auf!
Wer auf Alicudi wandert, der muss unzählige Treppen steigen. Bis zum Gipfel, den 675 Meter hohen Filo dell‘ Arpa, sind die Wege mit groben Steinstufen befestigt. Doch für uns war nicht nur der Gipfel, sondern auch der Weg das Ziel.
Kreuz und quer verlaufen die Wege über Alicudi, und so kamen wir durch die Ortsteile Bazzina, Sgurbio, Bazzina Alta, San Bartolo und Montagna zur Hochebene der Pianure. Hier endet der Weg an einer spektakulären Steikante hoch über dem Meer.
Danach Schlussanstieg zum Filo dell‘ Arpa bis auf 675 Meter Höhe. Nach dem vernebelten Gipfelerlebnis führte uns der Abstieg durch die Ortsteile Pianicello, Tonna und Perciato zurück ans Meer, wo wir uns ein kühles Bierchen verdient hatten. Von dort ging es – leider- wieder rund 400 Stufen hoch zu unserer Pension. Pure Freude… 😉
Wie viel kann man an einem Tag auf Alicudi wandern? Eine ganze Menge! Gut, es waren wohl nicht alle Wege, gefühlt haben wir aber jede Ecke der Insel gesehen. Und dabei ganz unterschiedliche Landschaften erlebt. Irre, was diese kleine Insel zu bieten hat! Unsere Wadeln beschwerten sich danach aber auch ein paar Tage lang.
Abends wurden wir von unserer Gastgeberin Rosina mit einem leckeren Viergängemenü für die Strapazen des Tages belohnt. Inseltypische Antipasti, pasta con le sarde, gegrillte Brasse und als Nachtisch frisches Obst aus dem eigenen Garten. Das alles natürlich zu einer feinen Karaffe Wein… 😉
Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen von dieser kleinen, wunderschönen Insel. Ciao Alicudi, alla prossima!
Retour ging es wieder über Milazzo nach Catania. Am Ätna hatte wir unsere letzte Übernachtung. Der Rückflug hatte dann noch ein ganz besonderes Schmankerl für uns parat: bei traumhafter Sicht flogen wir am Ätna vorbei …
… und anschließend über die Äolischen Inseln. Welch eine Aussicht!
Lieber Florian, das sind atemberaubende Fotos! Alicudi haben wir noch nicht gesehen, wäre wohl auch eine Reise wert 😉
Lg Hetti
Ja liebe Hetti! Da würde ich gerne mit euch mal hin 😉 Alicudi, Filicudi und Salina, die westlichen der sieben Äolen, sind eine ganz eigene Welt und ein Wanderparadies. Vielleicht machen wir das ja mal zusammen.
Liebe Grüße, Florian