Westliche Äolen
Tour-Steckbrief
Datum: 24.-31.05.2022
Teilnehmerzahl: 8
Reiseleiter: Florian Becker & Fabian Goldstein
Eine Reise auf die westlichen Äolen. Aber was heißt hier eigentlich „Westliche Äolen“? Wir waren ja nicht nur auf Alicudi, Filicudi und Salina, sondern am Anfang der Reise auch auf Lipari und am Ende auf Vulcano. Eine Rundreise über fünf der sieben Äolischen/Liparischen Inseln also!
Aber eins nach dem anderen…. los geht’s erst einmal auf Sizilien.
Lipari – Auftakt der Reise
Transfer nach Milazzo und Überfahrt nach Lipari, wo wir für eine Nacht bleiben. Unser Hotel liegt in Hafennähe und hat sogar einen Pool mit Blick auf das Castello 🙂 nachmittags Flanieren durch die malerische Innenstadt und zum alten Fischerhafen, Abendessen am Corso, ein erstes Glasl Wein.
Am nächsten Morgen geht es von Marina Corta mit dem Privatboot weiter nach Filicudi.
Fahrt nach Filicudi – die Delfine begleiten uns
Filicudi ist diesmal nur als halbtägiger Zwischenstopp geplant, unser eigentliches Ziel heute ist Alicudi. Auf der Hinfahrt kommen wir an den Faraglioni vorbei und sehen Delfine. Was für ein Erlebnis!!
Unser Boot wird minutenlang begleitet 🙂 schwer sie zu zählen, aber wir schätzen rund 15 bis 20 Tiere.
Wanderung auf Filicudi
Vom Hafen aus geht es über zahlreiche Stufen steil bergauf. Ein Teil der Gruppe wandert zum verlassenen Dorf Zucco Grande, ein anderer Teil lässt es heute noch gemütlicher angehen und macht eine kleinere Rundwanderung – dennoch beschwerlich in der frühsommerlichen mediterranen Hitze. Was für eine tolle Vegetation, alles blüht! Dazu weite Ausblicke auf die Nachbarinseln. Als Erfrischung haben wir uns das Bad im kristallklaren Meer heute redlich verdient (und ebenso das kühle Bier am Hafen).
La Canna, die Felsnadel im Westen Filicudis
Die Felsnadel La Canna („das Schilfrohr“) ist ein erodierter Vulkanschlot ähnlich wie der Strombolicchio, imposant und steil! Und – unfassbar! – angeblich ein Ziel für Sport-Kletterer aus aller Welt.
Alicudi
Nachmittags erreichen wir die westlichste der Äolischen Inseln.
Ankunft auf Alicudi. Wir werden von Pierro, dem Sohn unserer Gastgeberin, empfangen. Über beschwerliche 150 Höhenmeter geht es in 25 Minuten zu unserem hoch am Hang gelegenen Ferienhaus. Zum Glück übernehmen die Maultiere den Gepäcktransport.
Auf Alicudi bleiben wir zwei Nächte. Die Frühaufsteher bekommen eine tolle Morgenstimmung geboten. Links von Filicudi geht die Sonne auf, das Meer liegt bleiern zu unseren Füßen.
Heute stehen unzählige, beschwerliche Stufen auf dem Programm. Gemeinsam steigen wir in einer knappen Stunde bis zur kleinen Kirche San Bartolomeo, das einstige Zentrum der Insel auf 450 Metern über dem Meer. Hier teilt sich Gruppe wieder in eine „gemütliche Fraktion“ und eine Gipfelfraktion.
Abstieg zum Ortsteil Vallone. Nach einer kurzen Erfrischung in unserem Ferienhaus steigen wir weiter zum Belvedere ab, dabei kommen wir am teilweise verwilderten Friedhof vorbei.
Auf Alicudi entdecken wir auch die ersten blühenden Kapernsträucher! Für uns Anlass, bei unserer Wirtin gleich mehrere Packerl der bittersalzigen Knospen zu kaufen. Die Kapernknospen werden vor der Blüte geerntet und danach über mindesten drei Monate in Meersalz eingelegt, damit die Bitterstoffe entzogen werden. In mühsamer Handarbeit entsteht so das typische Gewürz der Liparischen Inseln.
Reich bepackt machen wir uns anschließend auf den Weg nach:
Salina
Ankunft in Santa Marina, Strandspaziergang mit Geologiestunde in Lingua, danach die verdiente Erfrischung bei „Don Alfredo“!
Unser Quartier beziehen wir für die nächsten drei Nächte in Pollara, dem kleinen Dorf im Westen Salinas. Eine traumhaft schöne Bucht hat Mutter Natur hier geschaffen: die Westseite des Monte dei Porri ist ein vulkanischer Explosionskrater! In Pollara wurden 1994 Teile des Films „Il Postino“ gedreht. Dieser romatischtraurige Film ist das Vermächtnis von Massimo Troisi, der kurz nach den Dreharbeiten verstarb.
Natürlich stehen auf Salina auch zwei Wanderungen auf dem Programm. Den Anfang macht ein kleiner Panorama-Spaziergang im Süden der Insel, vorbei an unzähligen blühenden Kapersträuchern.
Die Wanderung endet in Rinella, dem kleinen sympathischen Weiler am Meer. Baden, Granita schlürfen, Sonne genießen… dann werden wir von unserer Fahrerin Daniela wieder abgeholt und nach Pollara zu unserer Pension gebracht.
Am Abend steht eine Weinprobe bei Francesco Fenech in Malfa auf dem Programm. Natürlich mit typisch äolischer Verköstigung… und einem wunderschönen Sonnenuntergang! Francesco produziert weiße und rote Bioweine und natürlich auch den inseltypischen Malvasia passito. Wir genießen den legendären Abend und ein paar Fläschchen Malvasia gehen natürlich auch in unseren Besitz über.. 😉
Am nächsten Tag der sprichwörtliche Höhepunkt der Reise: der Monte Fossa delle Felci („Farngraben-Berg“) ist mit 962 Metern der höchste Gipfel der Äolen und das heutige Ziel für einen Teil unserer Gruppe; der andere Teil macht am Rifugio Monte Rivi kehrt – immerhin auch auf knapp 900 Metern. Eine Wanderung in unerwartet üppiger Vegetation, tiefe Wälder und überall – klar! – die namensgebenden Farne. Zu Beginn hatten wir noch dichten Nebel, was dem ganzen eine fast nordische Szenerie verlieh. Magisch!!!
Ausgangs- und Endpunkt unserer Wanderung ist die Wallfahrtskirche Madonna del Terzito mit der schwarzen Madonna, das älteste Marienheiligtum des Archipels.
Abschied von Salina
Vorletzter Tag der Reise, und ein frühes Aliscafo nach Vulcano. Daher kein Frühstück in unserer Pension, sondern am Hafen von Santa Marina Salina auf dem wunderschönen Kirchplatz.
Nach einer knapp einstündigen Fahrt erreichen wir die fünfte Insel unserer Reise:
Vulcano
Auf Vulcano wollen eine Wanderung um dem Gran Cratere machen. Allerdings nicht, wie sonst, auf dem Kraterrand (dieser war/ist seit den Schwarmbeben Ende 2021 immer noch offiziell gesperrt), sondern an seiner Basis entlang bis hin zum Valle Roia, einem Erosionscanyon im Süden des Gran Cratere. Der Sommer lässt uns seine Kraft schon ordentlich spüren, es sind gefühlt 40 Grad. Doch für eine kleine Geologiestunde im Schatten finden wir auch hier noch die Kraft 😉
Anschließend geht es mit dem Tragflügelboot wieder zurück nach Milazzo und weiter zum Ätna, wo wir in Nicolosi die letzte Übernachtung der Reise haben. Zwei aus unserer Gruppe verabschieden sich indes zum Stromboli, Äolen-Insel Nummer sechs quasi, eine reife Leistung in acht Tagen!
Der Ätna ist wie am Ankunftstag bei unserer Vorbeifahrt gut gelaunt und pufft vor sich hin; es gibt in diesen Tagen sogar einen Lavastrom im nördlichen Valle del Bove, den wir allerdings nicht sehen. Ein toller Rahmen für unsere Reise auf die Äolischen Inseln!
Nach einer Nacht in Nicolosi verabschieden wir uns am Flughafen Catania, einige aus der Gruppe bleiben noch ein paar Tage auf Sizilien, die anderen nehmen den Flieger heim nach München, vollgepackt mit Kapern von Alicudi, Malvasia und Keramik aus Salina und weiteren sizilianischen Köstlichkeiten aus Catania. Das Gepäcklimit wird gerade so eingehalten.
hi, ihr hattet wohl eine wunderschöne Reise nach den Bildern zu urteilen. Da kommen bei uns Erinnerungen einer früheren Stromboli Reise auf, die unvergessen bleibt. MfG Roswitha und Manfred
Liebe Roswitha, lieber Manfred!
So schön von euch zu hören! Lang ist’s her… 2011 war’s oder? Die Christina war diesmal wieder dabei und wir haben neulich erst über unsere Reise von damals gesprochen. Schöne Erinnerungen!!
Danke für euren lieben Kommentar und für das Erinnern! Ich hoffe euch geht es gut.
Lieben Gruß,
Florian
Hallo zusammen,
die Reisen 2011 und 2022, wie bisher jede Reise mit euch war, waren wunderschön und was ganz besonderes.
Vielen Dank an alle Mitreisenden und ganz besonders an Florian und Fabian.
Ich freue mich schon auf die nächste Tour mit euch 🙂
Liebe Grüße
Christina
Liebe Christina,
Danke für das tolle Feedback!! ☺️ Es ist immer schön dich auf unseren Reisen dabei zu haben! Bis zum nächsten Mal 🤗
Lieben Gruß, Florian