Island im Herbst
Toursteckbrief
Datum: 02.-11.10..2022
Teilnehmerzahl: 7
Leiðsögumaður („Weggeschichtenmann“ = Reiseleiter): Florian Becker
Im Anschluss an meine » Septembertour ging es gleich weiter: diesmal stand der Süden Islands auf dem Programm. Und wir haben es sogar noch ins Hochland geschafft, bevor der Winter seine Fühler nach Island ausgestreckt hat und Hochlandpisten unpassierbar wurden. Viel Wetter und viele Farben begleiteten uns auf dieser Herbstreise…
Auftakt
Bevor die Gruppe am 2. Oktober anreiste, standen erst einmal organisatorische Dinge auf dem Programm: Autos waschen und checken lassen, Klamotten waschen, erste Vorhut am Flughafen abholen. Und ein erster kleiner Ausflug in den Südwesten der Halbinsel Reykjanes.
Die wunderschöne Hvalsneskirkja ist eine der wenigen Steinkirchen Islands, Gunnuhver Islands größte Dampfquelle (in ihr haust schließlich die verbannte, grantige Hexe Gunna). Und der Strand in der „Großen Sandbucht“ Stóra Sandvík ist einfach nur wunderschön und einsam.
Island, deine Leuchttürme – Teil 1
Drei tolle Leuchttürme liegen in der Nähe unseres Hotels in Garður. Überhaupt, Leuchttürme…. sie sind meine heimliche Liebe, und es waren nicht die letzten auf unserer Reise!
Heißquellen-Wanderung im „Tal der tausend Geysire“
Am dritten Tag (2.10.) ging’s dann mit der gesamten Gruppe los. Und gleich mal ein Geheimtipp: Heißquellen-Wanderung im „Tal der tausend Geysire“, zum Teil weglos, den meisten unbekannt und entsprechend einsam. Und es wird natürlich nicht verraten wo! Zwischendurch war es extrem matschig und unsere Bergschuhe wurden recht schlonzig, aber das war es voll wert… 😉
Golden Circle
Einen ganzen Tag verbrachten wir im Golden Circle. Bischofssitz Skálhólt, Geysir-Geothermalfeld im Haukadalur, eine rassige Geländewagenfahrt zum Gullfoss. Viel Programm also, den Tag ließen wir standesgemäß und entspannt in der Secret Lagoon ausklingen.
Südliches Hochland
Mit einer ganztägigen Geländewagentour ging es am nächsten Tag gleich weiter. Das Wetter war uns wohlgesonnen, und so wagten wir die Fahrt nach Landmannalaugar. Auch hier wieder: Klassische Highlights und unbekannte Geheimtipps. Wie dieser tolle Wasserfall:
Landschaftlich kenne ich kaum eine schönere Strecke als die Landmannaleið – F225 – nach Landmannalaugar!
Bei schönem, aber kalten und ordentlich windigen Wetter haben wir bei Landmannalaugar eine kleine Wanderung um den Obsidianlavastrom gemacht, vorbei an heißen Quellen, und sogar ein kleiner Gipfel war mit dabei: die Brennisteinsalda. Was für Farben!
Entspannung pur, und willkommene Aufwärmung! Die „heiße Quelle der Landleute“ = Landmannalaugar
Über die F208 ging’s anschließend weiter nach Osten und wir erreichten unser Hotel bei Kirkjubæjarklaustur am frühen Abend. Am nächsten Tag ging’s dann weiter in …
Die Eiswelt im Südosten
Kurz vor der Gletscherlagune liegt eine der schönsten Grassodenkirchlein Islands, die Hofskirkja in der Gemeinde Öræfi. Ihre Grundmauern gehen auf das Jahr 1883 zurück!
Und dann war es soweit! Wir näherten uns der Gletscherlagune auf wenig frequentierten Wegen langsam an, waren anfangs quasi alleine unterwegs!
Nicht mehr alleine ist man dagegen am Diamond Beach, recht viele Touristen tummeln sich hier mit unzähligen Eisbrocken um die Wette. Die fotografische Herausforderung besteht darin, nur die Eisbrocken auf’s Bild zu kriegen 😉
Auf dem Rückweg dann noch ein unerwartetes Highlight! Am Lómagnúpur entdeckten wir nach einer kurzen Geländewagenfahrt einen kleinen, dafür umso schöneren Wasserfall.
Und was fehlt dann noch zu einem perfekten Islandtag? Richtig! Die tanzende grüne Lady 💃💚
Island, deine Leuchttürme – Teil 2
Tags drauf führte uns unser Weg Richtung Südwesten. Bevor wir Islands südlichste Ortschaft Vík í Mýrdal erreichten, stand noch ein kleines Geländewagenabenteuer auf dem Programm. Ziel war der orangene Leuchtturm an der Mündung des Kúðafljót, einem der größten Gletscherflüsse Islands:
Spontan entschlossen wir uns, „ein paar Schritte“ zum Strand zu machen. Ein paar Schritte bedeutet hier: wir waren rund eine Stunde unterwegs, doch es hat sich gelohnt. Endlos weiter Strand, und – weder geplant noch gewollt, dennoch spannend – „Whale Watching“ der anderen Art. Wir vermuten, es war ein Beluga-Wal oder ein kleiner Orca. Oder doch ein Alien?
Hjörleifshöfði
Am Horizont war schon der Hjörleifshöfði zu sehen. Einer Legende nach ist hier Hjörleifur Hróðmarsson begraben, seines Zeichens Blutsbruder von Islands erstem Siedler » Ingólfur Arnarson. Jedenfalls gibt es hier eine wunderschöne Rundwanderung, hoch über dem schwarzen Sander des Mýrdaljökull. 360°-Rundblick auf Meer und Gletscher inklusive…
Abends erreichten wir unsere Unterkunft bei Vík. Zwei Tage lang war dies der spektakuläre Blick aus unserem Fenster!
Reyninsfjara – Islands berühmtester Strand
Die Basaltsäulen und die Reynisdrangar locken zahlreiche Touristen an den berühmten schwarzen Strand, doch nach wenigen Schritten ist man auch hier so gut wie allein. Ganz klar, hier am Reynisfjara braucht man viel Zeit, und die hatten wir.
Wasserfälle
Island ist auch das Land der Wasserfälle. Niemand hat je alle gezählt, es müssen zehntausende sein. Einige der berühmtesten lagen am nächsten Tag auf unserer Route: Skógafoss, Seljalandsfoss, Gljúfrabui und der kleine versteckte …. doch halt, das ist ja immer noch ein (nicht mehr ganz) unbekanntes hidden gem. Also – wie immer – kein Name 😉
Und es wurde langsam Winter! Das merkten wir besonders auf unserer Fahrt über die Hellisheiði.
Der Vulkan im Geldingadalur
Am letzten Tag – nach einer denkwürdigen Reittour bei Cora und ihren Pferden – wollten wir noch eine kleine Wanderung zu Islands jüngstem Vulkan machen. 2021 hatte der » Vulkanausbruch am Fagradalsfjall weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Im August 2022 gab es ein » kleines Revival, doch nach drei Wochen war auch schon wieder Schluss und seitdem ruht der Vulkan (ob er erloschen ist, wird die Zukunft zeigen). Nichtsdestotrotz war es ein phänomenaler Vulkan-Hike, das Lavafeld dampft immer noch, und man erblickt unzählige bizzarre Lavastrukturen: ʻAʻā-Lava und Pāhoehoe-Lava im gleichen Lavafeld, sowas sieht man nicht allzu oft. Da lacht das Geologenherz!!
Es war schön, noch einmal am Fagradalsfjall-Vulkan (der immer noch keinen eigenen Namen hat) gewesen zu sein. Es müssen rund ein Dutzend Male gewesen sein, seit April 2021… und jedes mal war es anders, neu und doch vertraut. Und immer wieder spannend!