Äolische Inseln & Ätna
Tour-Steckbrief
Datum: 1.-8.4.2023
Teilnehmerzahl: 3
Reiseleiter: Fabian Goldstein
Ein herrlicher Start in den sizilianischen Frühling! In den letzten Jahren ist viel passiert – und so war diese Reise nicht nur unsere Saisoneröffnung, sondern auch ein persönlicher Eindruck der Situation vor Ort. Geprägt wurde diese von einer äußerst widrigen Abfolge von Ereignissen: die 2019 Paroxysmen zogen strenge Aufstiegsbeschränkungen nach sich, ab 2020 stellte Covid-19 die Insel auf den Kopf, im Mai 2022 brannte durch fahrlässige Handhabung von Feuer die halbe Insel ab. Wodurch wiederum die starken Regenfälle im Juli 2022 den lockeren Boden einfach abtragen konnten – verheerende Zerstörungen im Wegenetz und Schlammströme im Ort waren die Folge. Zuletzt durfte der Ort ohne Begleitung eines lizensierten Bergführers nicht einmal mehr verlassen werden – auch dies dürfte zu den zuletzt deutlich zurückgegangenen Besucherzahlen geführt haben. Keine gute Nachricht für eine Insel, die zu annähernd 100% vom Tourismus lebt. Aber warum einschüchtern lassen? Im Prinzip war jeder Programmpunkt durchführbar, unsere Lieblingsunterkunft hat extra für uns ein paar Tage früher aufgemacht und das Wetter in München lud auch nicht zum Sonnenbaden ein. Also: los geht’s!
Unser Start war Catania – die Gruppe traf sich schon am Vortag. Das hieß für uns: gemütlich auf den Markt setzen, eine Pasta genießen und anzukommen in der plötzlich so sonnigen Welt. Ätna präsentierte sich in der Ferne mit Aschefahne und machte Lust auf die letzte Etappe der Reise… Das Wetter kündigte sich aber wackelig an; auch deswegen stand zunächst der sichere Hafen von Lipari als Ziel fest. Die Insel ist ein würdiger Start einer Tour. Wunderbare Wanderungen, spannende Vulkanologie und die blühende Vegetation sind einfach ein herrlicher Auftakt – begleitet von ganz besonderen Belohnungen kulinarischer Art!
Aber was gibt es Neues auf Stromboli? Die gute Nachricht ist: alle nehmen die Widrigkeiten gelassen hin. So ist das wohl, wenn man auf einer Vulkaninsel lebt: man gibt sein Bestes und bleibt zäh. Und so halten auch wir es schon immer: wir machen, was möglich ist! Und werden dafür – wie sonst auch – auf das Schönste belohnt. Der Aufstiegt ist uns bis zur Sciara del Fuco auf 290m üNN möglich – von dort aus sehen wir herrliche Eruptionen, die nach Sonnenuntergang rot in den Nachthimmel leuchten. Inwischen ist auch der obligatorische Bergführer nur noch ab 290m verpflichtend – bis dorthin darf man sich auf der Insel frei bewegen. Am nächsten Tag lässt das anfangs regnerische Wetter eine Inselrundfahrt in der Sonne zu – wir haben viel Zeit, Eindrücke auf der Insel zu sammeln. Hier ein neues Geschäft, dort eine Baustelle, die bekannten Gesichter, das Essen so gut wie zuvor – und Stromboli? Pafft leise vor sich hin, stößt Gasringe aus und lässt hin und wieder ein Grummeln hören. Ein treuer Begleiter.
Und obwohl es auf den Inseln kühl war – wir hatten viel Sonne und so war die Menge an Schnee, die uns auf dem Ätna erwartete, dann doch etwas überraschend. Doch die Sonne blieb uns treu! Knapp unter dem Gefrierpunkt wurden wir wieder in den Winter versetzt – mit glitzerndem Schnee, Eiszapfen und der Freude, die Gamaschen doch nicht ungenutzt wieder heimnehmen zu müssen.
Was bleibt von der Reise? Trotz mancher Herausforderung vor allem die Gewissheit, dass Stromboli uns auch in Zukunft mit offenen Armen empfangen wird! Für jede Ungewissheit im Vorfeld wurde wir über die Maßen entschädigt. Was für eine Insel, was für magische Orte.