Island Westfjorde
Tour-Steckbrief
Datum: 12.-21.10.2018
Teilnehmerzahl: 1
Reiseleiter: Florian Becker
Eine Brüder-Privattour durch Islands einsamste Region
Teil 1 – Gullfoss & Strokkur
Los ging es mit einem Tag „klassischer“ Highlights im „Goldenen Ring“. Der Gullfoss und das Geysir-Geothermalgebiet standen auf dem Programm. Der Gullfoss („Goldener Wasserfall“) hat dabei seinem Namen alle Ehre gemacht!
Am Thingplatz (Þingvellir) kann man die tektonischen Kräfte förmlich spüren: die Erdkruste reißt über Kilometer auf, hier driften die Eurasische und die Nordamerikanische Kontinentalplatte mit durchschnittlich 1-2 cm pro Jahr auseinander.
Weiter ging es durch das westliche Hochland Richtung Norden. Im Kaldidalur mussten wir wegen zu hoher Schneewechten umkehren. Dennoch war es ein tolles 4×4-Abenteuer 😉
Teil 2 – Reykholt
Die heiße Quelle Deildartunguhver versorgt mit ihren 180 Litern Heißwasser pro Sekunde das ganze Tal! Sie ist die ergiebigste heiße Quelle Islands, möglicherweise sogar weltweit (zumindest wenn man den Angaben vor Ort glaubt).
Die Hraunfossar – schönster Wasserfall Islands? So wie wir ihn in der Abenddämmerung erlebt haben, kann man keiner anderen Meinung sein! Was für tolle Farben!
Teil 3 – Nördliche Westfjorde
Die bewegte Geschichte der Westfjorde spürt man an fast jeder Ecke. Djúpavík war einst die größte und modernste Heringsfabrik in Europa! Bis um 1950 der Hering überfischt war und die Fabrik aufgegeben wurde. Es folgte ein kontinuierlicher Bewohnerrückgang im Ort, 1982 war der Ort menschenleer.
Wenige Jahre später wurde ein ehemaliges Wohnhaus der Mitarbeiter der Heringsfabrik zu einem kleinen und sehr sympathischen Hotel umgebaut („Hotel Djúpavík“). Heute leben ganzjährig wieder einige Menschen in Djúpavík, vor allem im Sommer sind auch Touristen hier anzutreffen und halten den Ort am Leben.
Am gleichen Abend sahen wir wunderbare Nordlichter über dem Reykjarfjörður! Die morbide Szenerie der Heringsfabrik und des Schiffswracks waren dabei natürlich ein tolles Fotomotiv…
Weiter ging’s Richtung Norden. Am Ende der Straße liegt das „Krossneslaug“, Islands einsamstes Schwimmbad. Wir waren hier ganz alleine.
Über die Hochlandpiste F649 fuhren wir weiter zur verlassenen Heringsfabrik im Íngólfsfjörður (hier haben wir sogar Wale gesehen!). Bei der Rückfahrt zu unserem Hotel hatten wir noch Zeit für eine kleine Bergtour mit Rundum-Panorama… dies war vielleicht der schönste Tag dieser Reise!
Teil 4 – Ísafjarðardjúp
Über die Steingrímsfjarðarheiði fuhren wir nach Westen in das Ísafjarðardjúp. Hier sahen wir unseren ersten Polarfuchs. Am Hotel Heydalur folgte gleich der zweite! 🙂 Ansonsten auch hier: totale Einsamkeit, viele ungeplante und geplante Highlights. Und das Wetter wurde allmählich schlechter…
Teil 5 – Westliche Westfjorde
Eine lange Fahrt an Ísafjörður vorbei nach Süden – über hohe, verschneite Bergpässe, an menschenleeren Fjorden entlang zum Dynjandi, dem „dröhnenden Wasserfall“, die Perle der Westfjorde! Abends erreichten wir unser Quartier in Bíldudalur, einem sympatischen kleinern Fischerdorf im Arnarfjörður.
Teil 6 – Südliche Westfjorde
Fjord um Fjord geht es weiter, jede Bucht wird ausgefahren. Kilometer spart man auf der Südfjord-Straße Nr. 60 nun wirklich nicht. Und wenn Schlechtwetter zum Fotomotiv wird, dann sieht das so aus:
Teil 7 – Rückfahrt & Reykjanes-Halbinsel
Zwei Übernachtungen in Flughafennähe gaben uns noch die Möglichkeit, die wunderbare, schroffe, landschaftlich wie geologisch interessante Halbinsel Reykjanes zu erkunden. Und hurra, endlich habe ich zum ersten mal den Keilir bestiegen, den markantesten Gipfel der Reykjanes-Halbinsel!
An der Südküste erkundeten wir das verlassene Fischerdorf Selatangar und kamen dabei in den ersten heftigen Wintersturm, der fast unsere Holzhütte weggeblasen hat. Zum Glück blieb alles heil und unser Rückflug nach München konnte wie geplant starten.
Spaziergang zum verlassenen Fischerdorf Selatangar:
… und so gingen tolle 10 Tage im herbstlichen bzw. frühwinterlichen Island vorbei. Eine der schönsten Islandreisen, die ich je gemacht habe! Wenn auch ihr mal Lust auf die Westfjorde habt, wendet euch an mich (Florian) 🙂
War der 2. Teilnehmer dieser Tour und habe jede Minute genossen.
trotz wechselndem Wetter haben wir jeden Tag tolle Erlebnisse erleben dürfen, neben der faszinierenden Tierwelt mit vielen Seehunden bzw. Robben, Walen, Polarfüchsen und vielen vielen Vögeln auch fantastische Landschaften mit unglaublichen Fjorden in wechselndem Farbenspiel erlebt.
Fantastisch für mich als erstmaligen Islandbesucher war das tägliche Baden in den warmen Quellen, die unterschiedlicher nicht sein konnten:
Von „Pools“ an den Hotels bzw. Pensionen über schwimmbadähnliche hellblaue Bäder bis hin zu meinen Favoriten, den natürlichen Quellen in Naturstein, zum Teil in wilder Landschaft oder sogar am Meer.
Eine Wahnsinnsreise die Lust auf mehr macht, wenn man die vielen lohnenswerten Ziele Islands in Betracht zieht die wir nicht gesehen haben. Auch andere Jahreszeiten mögen verlocken, in Sommer wie auch Winter.
Die Westfjorde aber waren ein tolles Ziel für meine erste Islandreise.
Danke an den tollen Organisator, Guide und Fotograph Florian!