Stromboli & Strombolicchio
Wer einmal auf dieser Insel gewesen ist, den lässt sie nicht mehr los. Die nordöstlichste der Äolischen Inseln ist ein Ort der Ruhe und gilt doch gleichzeitig als einer der aktivsten Vulkane unserer Erde. Faszinierend, dem Feuerspiel am Gipfel beizuwohnen, idyllisch, das Inselleben in den zwei kleinen Orten.
Berühmt wurde das Eiland einst durch den Film „Stromboli – Terra de Dio“ von Roberto Rossellini. Dieser 1949 gedrehte Schwarzweissfilm beschreibt das beschwerliche Inselleben und die Fluchtversuche einer in die Dorfgemeinschaft eingeheirateten Krankenschwester. Die Hauptrolle spielt Ingrid Bergman, die während der Dreharbeiten ein Verhältnis mit dem Regisseur Rossellini beginnt. Ob der Film nun deswegen oder aufgrund der Handlung und deren künstlerischen Umsetzung berühmt wurde, sei unkommentiert.
Der Vulkan Stromboli ist seit Menschengedenken aktiv. Er erhebt sich in nahezu perfekter Kegelform, die typische Form eines „Stratovulkans“, rund 930 Meter über den Meeresspiegel. An dieser Stelle ist das Tyrrhenische Meer über 2 km tief. Eine Tatsache, die den Stromboli also zu einem echten „3000er“ macht. An zwei gegenüberliegenden Seiten befinden sich die Dörfer Stromboli, 450 Einwohner, und Ginostra, 27 Einwohner. Beide Ortschäften haben einen Hafen mit Schiffsverbindungen zu den anderen Inseln bzw. nach Neapel. Sie liegen relativ geschützt, da sich die aktiven Krater des Vulkans an einer abgewandten Flanke des Berges befinden. Trotzdem gab es in der Geschichte Strombolis immer wieder große Ausbrüche, die Verletzte und sogar Tote zur Folge hatten. Vor wenigen Jahren war der Stromboli durch ein seltenes Ereignis wieder in den Medien: im Dezember 2002 verursachte eine Hangrutschung an der „Sciara del Fuoco“, der unterhalb der Gipfelkrater liegenden sog. Feuerrutsche, einen 6 Meter hohen Tsunami, der ein paar Häuser in Stromboli zerstörte und einige Menschen verletzte. Der berühmteste Ausbruch des Stromboli indes war im Jahr 1930, als bei einer großen Eruption ebenfalls eine Flutwelle ausgelöst wurde. In beiden Orten wurden durch vulkanische Bomben Häuser zerstört und eine Glutlawine fegte den Berghang hinunter. Insgesamt kamen bei der großen Eruption 1930 sechs Menschen ums Leben. Die folgende Emigrationswelle nach Amerika und Australien ließen die Insel für viele Jahre fast verwaist zurück.
Am 3. Juli 2019 ereignete sich ein ungewöhnlich großer Ausbruch auf Stromboli, der sogar ein Todesopfer forderte. Weitere Infos » hier.
Wer den Stromboli besteigen will, kann zwischen drei unterschiedlichen Aufstiegsrouten wählen.
Für weitere detaillierte Infos klicken Sie hier: » Stromboli Aufstieg – das sind die Routen