Stromboli Kurztrip
Tour-Steckbrief
Datum: 16.-20.05.2008
Teilnehmerzahl: 8
Reiseleiter: Florian Becker
Tourbericht
(von Florian)
Fast wurde unsere eh schon kurze Zeit auf Europas aktivstem Vulkan vom Scirocco verblasen: am ersten Tag war der Berg wegen orkanartigem Sturm gesperrt, der aus Afrika kommende Südwind bließ Asche und Sand zu einer imposanten Fahne nach Norden aufs Meer. An diesem Tag konnten auch keine Aliscafi an der Hafenmole in Scari anlegen, insofern haben wir noch Glück gehabt dass wir in den frühen Morgenstunden überhaupt von Bord der Fähre kamen. „Plan B“ war dann die eigentlich für Sonntag vorgesehene Wanderung auf dem Höhenweg zur Sciara del Fuoco. Dort hatten wir einen tollen Blick auf die Felsstürze in der Feuerrutsche sowie auf einige extrem laute Eruptionen. Abendessen gab’s dann am Alten Observatorium, danach auf der Terrasse noch ein kühles Gute-Nacht-Bierchen mit Blick auf die Gipfelkrater, wunderbar!
Sonntag Vormittag noch sehr hohe Wellen, mittags dann Entwarnung von Bartolo. Wir konnten die Inselrundfahrt zum Glück doch noch machen, ich hatte schon an „Plan C“ gefeilt… 😉
Nachmittags haben wir uns dann der Gruppe von Mario (Magmatrek) angeschlossen und sind in der Dämmerung auf dem Pizzo gestanden. Danke an Mario, dass wir hier über eine Stunde bleiben durften, obwohl die Führer der nach uns aufgestiegenen Gruppen schon Stress gemacht haben. Leider haben wir hier keine so lauten und heftigen Eruptionen wie tags zuvor gesehen, dafür 2-3 wunderschöne „Sanfte“, und das Ganze bei idealen, fast windstillen Verhältnissen. Unglaublich war für mich, der ich ja nun doch schon – nun ja – „einige Male“ hier oben stand, wie sehr sich die Kraterlandschaft verändert hatte: nix mehr zu sehen von der einst sanft geschwungenen Hügellandschaft, vielmehr ein tiefer, ausgefranster Canyon, in dem die Krateröffnungen nun liegen. Möglich, dass nach den nächsten heftigen Eruptionen die ganze Wand abrutscht und von der Kraterterrasse dann nichts mehr übrig bleibt. Wie auch immer, die Wissenschaftler beobachten den Vulkan und die Hangneigung sehr genau. Jedenfalls ist der Stromboli momentan in einer starker Veränderung. Sowohl morphologisch als auch vulkanisch. Erwähnt seien die ungewöhlichen Ereignisse (Lavaströme und große Paroxysmen) der letzten Jahre…
Montags in aller Herrgottsfrüh sind wir mit dem Aliscafo nach Vulcano gefahren. Nach einem typisch italienischen Frühstück in der Geco Bar (Cornetti, Caffé, Cappuccino) ging es 300 Höhenmeter auf den Gran Cratere. Mutig sind mir dann alle meine Schäfchen durch die beißenden Schwefeldämpfe zum 400 Meter hohen Gipfel gefolgt. Jeder für sich ziemlich beeindruckt von diesem gelben Schwefel-Inferno. Die Gipfeljause musste dem heranziehenden Gewitter geopfert werden, dafür gab’s beim Abstiegs-Kiosk das verdiente Gipfelbier. Um 16 Uhr kam dann auch pünktlich unsere Fähre nach Neapel. Nein, eigenlich war es nicht das vorgesehene Schiff, sondern eine Ersatzfähre, aber auch auf der konnten wir nach knapp 2 Stunden Warten und Diskutieren unsere Kabinen beziehen. Leider war der Stromboli spät Abends in Wolken, so dass wir kein Abschiedsfeuerwerk bekommen haben.
Nach dem Frühstück im Hafen von Neapel hieß es Abschied nehmen. Hedi, Thomas, Ellen und ich sind, begleitet von Julia (die sich heute unserer Gruppe angeschlossen hat), noch nach Pozzuoli zur Solfatara gefahren. Allerdings mussten wir erst ca. 1 1/2 Stunden im Regen auf einen Bus warten, der angeblich alle 20 Minuten fährt. Trotzdem war’s schön, auch wenn wir die Solfatara-Runde recht sportlich und in kurzer Zeit durchgezogen haben. Für Hedi und mich ging’s dann noch mit dem Zug nach Rom, von wo abends unser Flieger nach München ging. Und so sind alle gut wieder nach Hause gekommen, hoffentlich mit einem Haufen schöner und unvergesslicher Eindrücke im Gepäck.
Leute, das war ne super Tour… 😉
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