Vulkanausbrüche – chronologisch geordnet
(die berühmtesten / wichtigsten sind rot markiert) |
Wann? | Wo? | Auswirkungen |
---|---|---|
vor 252 Mio. Jahren | Tura – Mittelsibirisches Bergland, Rußland | Die sogenannte Perm-Katastrophe, bei der nur 4% der Tierarten auf der Erde überlebten, führte u.a. auch zu einer Reihe von Vulkanausbrüchen. Riesige Lavamassen, die sich über eine Fläche von rund 1,5 Mill. Quadratkilometer ergossen, ließen weite Teile Sibiriens entstehen. » Weitere Infos. |
vor 66 Mio. Jahren | Dekkan-Trapp – Jodhpur, Indien | Der Dekkan-Trapp im westlichen Indien gehört zu den größten durch Vulkanismus geprägten Regionen der Erde. Einige Theorien bringen die Entstehung der Dekkan-Trapp-Basalte und die damit einhergehende Freisetzung vulkanischer Gase mit dem Massensterben an der Kreide-Teriär-Grenze in Zusammenhang (u.a. Aussterben der Dinosaurier). » Weitere Infos. |
vor 27,8 Mio. Jahren | La-Garita-Caldera | Vor cirka 28 Millionen Jahren (Oligozän) fand hier ein gigantischer Vulkanausbruch der Stärke 8 auf dem Vulkanexplosivitätsindex statt (Supervulkan). Mit rund 5000 km3 ausgeworfenem Material ist dieser Ausbruch einer der größten der Erdgeschichte und etwa doppelt so stark wie der Ausbruch des Toba (72000 v.Chr.) oder 500 mal so stark wie der Ausbruch des Pinatubo von 1991. » Weitere Infos. |
vor 1,3 Mio. Jahren | Yellowstone – Wyoming, USA | 250 mal stärker als der Ausbruch des Pinatubo 1991 und wahrscheinlich Auslöser für die Eiszeit im Pleistozän. |
vor 630.000 Jahren | Yellowstone – Wyoming, USA | Der Ausbruch riss eine Narbe von unglaublichen Ausmaßen in die Erdoberfläche (sogenannte Caldera). Der Krater hat eine Länge von 75 km u. eine Breite von 35 km und ist nur aus dem Flugzeug oder auf einem Satellitenbild zu entdecken. |
72.000 v.Chr. | Toba – Sumatra, Indonesien | Durch den Ausbruch wurde eine riesige Caldera geschaffen und eine Unmenge von Asche lagerte sich auf dem Boden des Indischen Ozeans ab. Die Toba-Eruption führte zu einer weltweiten Temperaturabsenkung von bis zu 3,5 Kelvin und brachte die junge Menschheit an den Rand des Aussterbens. » Weitere Infos. |
37.000 v.Chr. | Phlegräische Felder – Neapel, Italien | „Campanian Ignimbrite Eruption“. Bei dieser supermassiven Eruption wurden ca. 80 bis 150 km³ Tephra ausgestoßen; sie entspricht damit einem Vulkanexplosivitätsindex (VEI) von 7. Der graue Ingnimbrit ist oft als Baumaterial in / um Neapel anzutreffen (Bsp. Castel Nuovo am Hafen). |
24.500 v.Chr. | Taupo – Nordinsel, Neuseeland | Der Oruanui-Ausbruch des Taupo in der „Taupo Volcanic Zone“ auf der Nordinsel Neuseelands war mit einem VEI 8 die weltweit größte Eruption der letzten 70.000 Jahre und einer der weltweit größten Ausbrüche der letzten 250.000 Jahre. Damit wird der Taupo als Supervulkan eingestuft. » Weitere Infos. |
13.000 v.Chr. | Phlegräische Felder – Neapel, Italien | Die „Neapolitan Tuff Eruption“ fördert den gelben Tuff, aus dem die meisten Gebäude in Neapel, Pompeji und Herkulaneum aufgebaut sind. Die Küstenlinie im Golf von Pozzuoli ist durch die Caldereneinbrüche gezeichnet. Ein Teil der Ausbrüche hat aber auch unter Wasser stattgefunden. Aschen dieser Eruption sind bis Südosteuropa (Rumänien) nachweisbar. |
10.900 v.Chr. | Laacher See – Eifel, Deutschland | Der Ausbruch des Laacher Vulkans dauerte ca. 10 Tage mit mehreren Eruptionsphasen. Dazwischen gab es Tage ohne nennenswerte Eruptionen. Es wurden beim gesamten Ausbruch rund 16 (!) Kubikkilometer Magma ausgeschleudert. In einer Entfernung von ca. 50 km befinden sich heute noch eine bis zu einem Meter dicke Bims- und Tephraschicht die von diesem Ausbruch stammt. Die Höhe der Eruptionssäulen muß bis zu 40 km betragen haben. » Weitere Infos. |
1.500 v.Chr. | Thira / Santorin, Griechenland | Eine heftige Explosion löste Tsunamis aus. Man vermutet, dass die kretische Kultur der Minoer durch diese Naturkatastrophe unterging. Einige Theorien brachten früher auch das Ereignis mit dem Untergang des sagenumwobenen Atlantis in Verbindung. Neuere wissenschaftliche Forschungen widersprechen allerdings diesen Annahmen. |
1226 v.Chr. | Ätna – Sizilien, Italien | Der Ätna ist der größte europäische Vulkan. Der Ausbruch von 1226 v. Chr. ist der erste historisch übermittelte. Die Jahreszahl ist allerdings umstritten: die modernere archäologische Forschung fand heraus, dass sich um die Mitte des 13. Jahrhunderts an der Ostküste Siziliens ein einschneidender kultureller Bruch ereignete, der mit der Ankunft der Sikeler zu verbinden ist. Ob damit auch der Ausbruch, den Diodorus Siculus schildert, in die Mitte des 13. Jahrhunderts v. Chr. zu datieren ist, muss offen bleiben, da andere antike Quellen keinen zeitlichen Zusammenhang einer Ätna-Eruption mit der Einwanderung der Sikeler nennen. |
400 v.Chr. | Popocatepétl – Texcoco-See, Mexiko | Der Ausbruch verwüstete das Land wahrscheinlich in einem Umkreis von 70 km. |
43 v.Chr. | Mount Okmok – Umnak (Aleuten), USA | Der Ausbruch zu Anfang des Jahres 43 v. Chr. war einer der stärksten Vulkanausbrüche der letzten 2500 Jahre und hatte weltweit Einfluss auf das Klima. Die Jahre 43 und 42 v.Chr. zählen zu den kältesten in diesem Zeitraum. Im Mittelmeerraum lagen die Temperaturen laut Modellrechnungen um durchschnittlich drei Grad und möglicherweise bis zu sieben Grad unter dem Durchschnitt. Außerdem war es ungewöhnlich feucht, was zu Missernten und Hungersnöten führte. » Weitere Infos (Wikipedia). |
24. August 79 | Vesuv – Pompeji, Italien | Wohl der berühmteste Vulkanausbruch der Menschheitsgeschichte! Pompeji und Herkulaneum wurden zerstört. Überliefert durch die wissenschaftlichen Aufzeichnungen von Plinius d. Älteren (übermittelt durch die Briefe seines Neffen an Tacitus), die als „Wiege der modernen Vulkanologie“ gelten. Es kamen schätzungsweise rund 2000 der über 20.000 Einwohner Pompejis ums Leben. » Lesen Sie hier die Briefe von Plinius d. Jüngeren. |
150 | Taupo – Nordinsel, Neuseeland | Der Ausbruch war möglicherweise der heftigste in den letzten 2000 Jahren, durch den die Nordinsel Neuseelands in eine Wüste verwandelt wurde. Nur die Caldera, der Lake Taupo, ist vom einstigen Vulkan übrig geblieben. |
429 (?) | Ilopango – San Salvador | Bei dem gewaltigen Ausbruch des Ilopango wurden 20 bis 30 km3 pyroklastisches Sediment ausgeworfen, die das Land in einem Radius von 100 km zerstörten, Tausende der im Hochland lebenden Angehörigen der Maya starben. Über den Zeitpunkt des Ausbruchs herrscht noch Unklarheit, eine neue C14-Datierung des pyroklastischen Sediments (Tephra) ergab das Jahr 429 n. Chr. |
822 | Popocatepétl – Texcoco-See, Mexiko | Der Ausbruch verursachte Schlammlawinen, die die Ansiedlungen am See zerstörten. |
934-940 | Eldgjá, Island | Die Eruption, die zur Entstehung der 8 km langen Eldgjá (isl. „Feuerspalte“) führte, gilt als einer der größten Vulkanausbrüche in historischer Zeit. Die ausgeflossene Lavamenge wird auf über 18 Kubikkilometer und die in die Luft geschleuderte Tephra auf 1,4 Kubikkilometer geschätzt. Vermutlich hatte die Eldgjá-Eruption verheerende Auswirkungen auf die isländische Bevölkerung, sie wird aber interessanterweise in keiner bekannten isländischen Quelle erwähnt. Eine Theorie besagt, es gäbe keine historischen Aufzeichnungen, da man seinerzeit nicht weitere Siedler von Island abschrecken wollte. |
1169 | Ätna – Sizilien, Italien | Die gewaltige Eruption löste ein Erdbeben aus, dem über 15.000 Menschen zum Opfer fielen. |
1198 | Solfatara – Phlegräische Felder, Neapel, Italien | (unsicher) Bei dieser phreatischen Eruption entstand der heutige Krater der Solfatara. |
1257 | Samalas – Lombok, Indonesien | Der Ausbruch des Samalas 1257 war eine sehr große Vulkaneruption des neben dem Rinjani gelegenen Schichtvulkans Samalas auf der indonesischen Insel Lombok. Die Auswirkungen auf das Weltklima waren teils katastrophal. » Weitere Infos. |
1362 | Öræfajökull, Island | Durch den heftigen Ausbruch schmolz der Gletscher. In den dadurch freigesetzten Wassermassen ertranken 200 Menschen. |
1538 | Monte Nuovo, Phlegräische Felder – Neapel, Italien | Bis heute der letzte Vulkanausbruch in den Phlegräischen Feldern. Durch dem ca. 10 Tage andauernden Ausbruch wurde ein angrenzendes Maar, das in römischer Zeit eine offene Verbindung zum Meer hatte und als Hafen genutzt wurde, geschlossen – der heutige Lago Averno entstand. |
1591 | Taal – Luzon, Philippinen | Erster heftiger Ausbruch des stetig aktiven Vulkans, bei dem giftige Gase ausströmten, an denen Tausende Menschen erstickten. |
1616 | Mayon – Luzon, Philippinen | Erster bekannter Ausbruch des Vulkans, der viele Ortschaften mit Gesteinsbrocken und Lavaströmen überzog – Tausende von Toten. |
1631 | Vesuv – Pompeji, Italien | 18.000 (!) Menschen starben durch Schlamm und Lava. Verglichen mit der brühmten Pompeji-Eruption von 79 a.D. war dieser Ausbruch deutlich verheerender! Von ihm ist aber viel weniger historisch überliefert, daher ist diese Eruption bei weitem nicht so bekannt. |
1669 | Ätna – Sizilien, Italien | Ein gewaltiges Erdbeben im gesamten Südosten der Insel Sizilien zerstörte Dörfer und Städte und löste einen Ausbruch des Ätna aus. Über 20.000 Menschen starben. Bei diesem Ausbruch entstanden die Monti Rossi bei Nicolosi. Die von hier ins Meer fließenden Lavaströme zerstörten die Stadt Catania. |
1718 | La Soufrière – St. Vincent, Kleine Antillen | Der Ascheregen tötete viele hundert Menschen. |
1754 | Taal – Luzon, Philippinen | Sieben Monate lang regnete der Vulkan, Asche, Lava und Gesteinsbrocken auf die umgebenden Dörfer. Hunderte fielen dem Vulkan zum Opfer. |
1755 | Ätna – Sizilien, Italien | Erneut löste ein heftiges und bis nach Portugal zu spürendes Erdbeben den Ausbruch des Vulkans aus. |
1766 | Mayon – Luzon, Philippinen | Lava- und kochende Wasserströme zerstörten Land, Dörfer und Hunderte von Menschenleben. |
1772 | Papandajan – Java, Indonesien | Der riesige Berg mit einer Höhe von 2652 Metern versank in seinen Lavameeren und ragte schließlich nur noch 1212 Meter in die Höhe. Mit ihm versanken 40 Dörfer mit über 3000 Menschen. |
1783-1784 | Lakagígar (Laki), Island | Ein ruhiger, dafür aber ca. acht Monate lang anhaltender Ausbruch mit einer Freisetzung von riesigen Lavamassen und großer Mengen Fluorgas, führte zu einer Hungersnot, der über 12.500 Isländer (1/4 der Gesamtbevölkerung!) zum Opfer fielen. U.a. hinderte die vulkanische Tätigkeit die Fischerboote am Auslaufen. Die Gaswolke zog auch nach Mitteleuropa und zerstörte dort die Ernten und verursachte 1783/84 einen extrem kalten Winter. Dieser Ausbruch verschlechterte die ohnehin schon schlechte Lage der europäischen Landbevölkerung und in der Folge war dies wohl auch ein weiterer Grund für die französische Revolution. In Island wird dieser Ausbruch als „Móðuharðindin“ bezeichet (in etwa „Not mir dem Nebel“). » Weitere Infos. |
1783 | Asamajama – Hondo, Japan | Der heftige Ausbruch des aktivsten japanischen Vulkans bombardierte 48 Dörfer mit Gesteinsbrocken, tötete 5000 Menschen und ließ eine neue Insel entstehen. |
1789-1780 | Ontake – Sakurajima, vor Kiuschu, Japan | Der Ascheregen begrub 300 Menschen und 20 Dörfer. |
1792 | Unzen – Kiuschu, Japan | Einer der heftigsten Ausbrüche in Japan, bei dem die Städte Higo und Schimabara völlig zerstört wurden und 15.000 Menschen starben. |
1793 | Mijijama – Kiousiou – Java, Indonesien | Bei der Explosion wurden Schlamm- und Wassermassen freigesetzt, die über 53.000 Menschen töteten. |
1804 | Mayon – Luzon, Philippinen | Mit einer heftigen Explosion entzündete der Vulkan einen Feuer- und Gesteinsregen und begrub vier Dörfer unter einer neun Meter dicken Schicht. 2200 Menschen wurden getötet. |
1812 | La Soufrière – St. Vincent, Kleine Antillen | Ascheregen und riesige Lavaströme vernichteten Dörfer und töteten über 1000 Menschen. |
1815 | Tambora – Sumbawa, Indonesien | Gas- und Aschewolken, Feuer- und Gesteinsbrocken töteten bis auf 25 alle 12.000 Bewohner der Insel. Der Staub in der Atmosphäre veränderte das Klima auf der ganzen Erde (das darauf folgende Jahr 1816 war das sog. » Jahr ohne Sommer), was wiederum zu Hungersnöten führte und weitere 80.000 Menschen das Leben kosteten. |
1822 | Gelunggung – Java, Indonesien | Bei zwei Ausbrüchen innerhalb von vier Tagen starben insgesamt über 5000 Menschen. Im Umkreis von 65 km gingen Schlammassen, Asche und Gestein auf die Dörfer nieder. |
1835 | Coseguina, Nicaragua | Mit einem lauten Knall explodierte die Spitze des Vulkans. Ein Gesteinsregen tötete über 300 Menschen. |
1875 | Cucuta, Kolumbien | Der zunächst durch ein Erdbeben aktivierte Vulkan ergoß glühende Lava über die Stadt. Durch beide aneinandergekoppelte Katastrophen starben über 16.000 Menschen. |
1877 | Cotopaxi, Ecuador | Es regnete Felsbrocken und glühende Lava. Ein Teil des Vulkans wurde durch den Ausbruch weggesprengt. Über 1000 Menschen starben. |
1882 | Mount Rainier – Cascade Mountains, USA | Der Ausbruch verursachte gewaltige Schlammlavinen. |
27. August 1883 | Krakatau – Sundastraße, Indonesien | 18 qkm Gestein wurden weggefegt und 16 km bis in die Stratosphäre in die Luft geschleudert. Der Ausbruch verursachte gewaltige Tsunamis, die 30.000 Menschen den Tod brachten. » Weitere Infos. |
1886 | Tarawera – Nordinsel, Neuseeland | Der Ausstoß einer über 10 km hohen Aschesäule beeinflußte das Klima der halben Erde. 150 Menschen wurden getötet und die prächtigen Sinterterrassen zerstört. |
1897 | Mayon – Luzon, Philippinen | Der Ausbruch dauerte vier Tage, wobei herabregnende Asche- und Gesteinsbrocken die Stadt Tobaco trafen und 400 Menschen den Tod brachten. |
1902 | La Soufrière – St. Vincent, Kleine Antillen | Ascheregen, Brände und Dämpfe kosteten über 3000 Menschen das Leben. |
08. Mai 1902 | Montagne Pelée – Martinique, Kleine Antillen | Die gewaltige Hitze einer Glutwolke erstreckte sich über 58 Quadratkilometer. Die acht Kilometer entfernte Hafenstadt St. Pierre wurde vollkommen zerstört. Da die Behörden eine Evakuierung verhinderten, mußten 30.000 Menschen sterben, nur zwei überlebten. » Weitere Infos. |
1902 | Tacana – Retalhuleu, Guatemala | Ascheregen und Lavaströme töteten etwa 1000 Menschen. |
1911 | Taal – Luzon, Philippinen | Unter heißem Schlamm und Dampf wurden 13 Dörfer begraben. Doch die meisten, der 1335 Opfer erstickten durch den Aschewind aus Schwefekdioxid. |
1912 | Katmai – Alaska, USA | Der Vulkan Novarupta explodierte und hüllte weite Gebiete Alaskas für 60 Stunden in dunkle Aschewolken. Gemessen an der Menge des ausgestoßenen Materials war dies der schwerste Ausbruch des 20. Jahrhunderts. » Weitere Infos. |
1914 | Mayon – Luzon, Philippinen | Hunderte von Menschen starben in dem Dorf Cagsauga, welches durch den Ausbruch zerstört wurde. |
1917 | Boqueron – San Salvador, El Salvador | Die Spitze des Vulkan explodierte. Das heiße Wasser aus dem Kratersee überschwemmte 15 Orte. 450 Menschen kamen ums Leben. |
1919 | Kelud – Java, Indonesien | Das Wasser des Kratersees bildete Lahars, die talwärts fließend 65.000 Menschen töteten. |
1928 | Ätna – Sizilien, Italien | Er gab zahlreiche Tote und wichtige Eisenbahnlinien wurden durch Lavaströme zerstört. |
1930 | Stromboli – Sizilien, Italien | Die größte Ausbruch des Stromboli in historischer Zeit fand am 11. September 1930 statt: ein pyroklastischer Strom zerstörte Weinfelder und Fischerboote und kostete drei Einwohner das Leben. |
1931 | Merapi – Java, Indonesien | Ein riesiger Lavastrom von 24 Metern Breite und einer Höhe von 182 Metern riß 1.300 Menschen in den Tod. |
1937 | Rabaul, Papua-Neuguinea | Die Dampfexplosion, herausgeschleudertes Gestein und eine Glutlawine töten über 441 Menschen. |
1944 | Vesuv – Pompeji, Italien | Der letzte Ausbruch des Vesuv bis heute. Mitten im Krieg zwang der Ausbruch zu einer Waffenpause. Der Ausbruch forderte in der Hinsicht und auch selbst wenige Tote. |
1947 | Hekla, Island | Die Rauchsäule soll über 30 km hoch gewesen sein. |
1951 | Hibok-Hibok – Insel Camiguin, Philippinen | Trotz Evakuierung der kleinen Insel vor der Küste von Luzon, starben bei diesem Ausbruch, der ein Erdbeben auslöste, 84 Menschen. |
1951 | Lamington, Papua-Neuguinea | In dem Ascheregen starben 6.000 Bewohner der Nordküste der Insel. |
1953 | Ruapehu – Nordinsel, Neuseeland | Der Ausbruch führte zu einem Zugunglück auf einer Brücke, bei dem 175 Reisende starben. |
1963 | Agung – Bali, Indonesien | Eine Giftgaswolke und anschließende Lavagluten töteten insgesamt 1.200 Menschen. |
1965 | Taal – Luzon, Philippinen | Der Vulkan explodierte durch den Dampf, den das Einfließen des Wassers aus dem Kratersee in die darunter liegende Magmakammer verursachte. Da Experten zuvor eine Evakuierung der Bevölkerung nicht für nötig erachteten, mußten 200 Menschen sterben. |
1967 | Surtsey, Island | Ein Unterwasservulkan ließ mit seiner emporquellenden Lava die Insel Surtsey entstehen. |
23. Januar 1973 | Eldfell – Heimaey, Island | 150 Meter hohe Lavafontainen und Aschebrocken wurden aus dem Krater geschleudert. 1200 Häuser wurden durch die Feuerwände zerstört, ein Mensch kam ums Leben. |
1977 | Nyiragongo – Goma, Zaire (heute Demokrat. Rep. Kongo) | Die Lava floß 60 km talwärts. 60 Menschen starben. |
18. Mai 1980 | Mount St. Helens – Cascade Mountains, USA | Der Mount St. Helens explodierte, so dass die Kegelspitze einbrach. Es entstand ein 700 m tiefer Krater mit einer Länge von 3 km und 1,5 km Breite. Der Ausbruch kam nicht unerwartet, so dass die meisten Menschen sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, dennoch waren 62 Tote zu beklagen. Da dieser Vulkanausbruch zum ersten mal überhaupt einige Monate vorher prognostiziert werden konnte, gilt das Ereignis als Meilenstein der modernen Vulkanologie. » Weitere Infos. |
1982 | El Chichon – Pichucalco, Mexiko | Der überraschende Ausbruch des Vulkans kostete über 3000 Menschen das Leben. |
1984 | Mauna Loa – Hawaii, USA | Der Mauna Loa ist der größte und aktivste Vulkan der Erde. Sein Ausbruch kam nicht überraschend. |
13. November 1985 | Nevado del Ruiz – Armero, Kolumbien | Asche und Gase, die bei der Explosion freigesetzt wurden, ließen einen Teil der Eiskappe schmelzen, worauf Wasser- und Schlammmassen die Stadt Armero verwüsteten. Insgesamt starben über 31.000 Menschen. |
1986 | Ruapehu – Nordinsel, Neuseeland | Eine Dampfexplosion und das extrem heiße Wasser des Kratersees brachte das Eis an den Hängen des Berges zum Schmelzen. |
1986 | Nios-See, Kamerun | Große Mengen Kohlendioxyd wurden im Kratersee freigesetzt und führten bei über 1700 Menschen und zahlreichen Tieren zum Erstickungstod. |
1991 | Kilauea – Hawaii, USA | Der Vulkan spuckte bereits seit 1983 Lava und begrub Straßen und Häuser unter sich. |
1991 | Unzen – Kiuschu, Japan | Glutlawinen töten Wissenschaftler und Journalisten (u.a. das berühmte Ehepaar Maurice & Katia Krafft), die den Ausbruch beobachten wollen. |
Juni 1991 | Pinatubo – Luzon, Philippinen | Dieses Naturereignis war der stärkste Vulkanausbruch im 20. Jhd.! Asche und Gase wurden in die Stratosphäre geschleudert, so dass die Klimaauswirkungen auf der gesamten Erde spürbar waren (ca. 0,5 °C Temperaturabnahme weltweit!). 42.000 Häuser auf der Insel Luzon wurden zerstört und trotz Evakuierung der 20.000 Einwohner kamen 1000 von ihnen ums Leben. » Weitere Infos. |
1996 | Vatnajökull, Island | Durch den Ausbruch schmolzen die oberen Schichten des Gletschers, was zu Überschwemmungen führte. Der Sachschaden war beträchtlich. |
1997 | Soufrière Hills – Montserrat, Kleine Antillen | Bei dem Ausbruch wurde die Hauptstadt Plymouth eingeschlossen und 8000 Menschen mußten Montserrat verlassen, 23 starben. |
24. – 26. Februar 2000 | Mayon – Insel Mindanao, Philippinen | Der Vulkan war sieben Jahre lang untätig. Es erstreckte sich eine km- hohe und 800 Grad heiße Rauchsäule über dem Krater. 25.000 Menschen wurden evakuiert. Bei einem erneuten Ausbruch am 26.02.2000 mußten weitere 10.000 Menschen die Region verlassen. |
26. Februar 2000 | Hekla, Island | Der Vulkan schleuderte Asche und Lava hinaus. Zuvor soll die Erde sieben Mal gebebt haben. Der Vulkan liegt im Süden der Insel in einer rel. unbewohnten Gegend. Menschen mußten deshalb nicht in Sicherheit gebracht werden. |
2001 | Ätna – Sizilien, Italien | Nach neun Jahren einer ruhigeren Phase spukte der Ätna am 23.03.00 zwei Stunden lang eine hohe Lavafontaine aus. Menschen kamen nicht zu Schaden. Im Sommer 2001 war der Ätna wieder besonders aktiv und seine Lavaströme erreichten und zerstörten sogar die größte Talstation in der Nähe des Dorfes Nicolosi. Auch die Umgehungsstraße um das Ätna-Naturschutzgebiet war im südlichen Streckenabschnitt von den Lavamassen verschüttet worden und gesperrt. |
18. Januar 2002 | Nyiragongo – Goma, Demokratische Republik Kongo | Bei dem unerwarteten Ausbruch wurden 45 Menschen getötet. Flüssige Lava ergoß mit großer Geschwindigkeit über mehrere Quadratkilometer. Die Stadt Goma und viele Dörfer wurden fast gänzlich zerstört. Über 500.000 Menschen flohen vor den Lavamassen – vorwiegend nach Ruanda. |
Frühjahr 2008 | Kilauea – Hawai’i, USA | Der Austritt von Lava entlang der East Rift Zone des Kilauea geht seit Januar 1983 unaufhörlich weiter. Anfang 2008 gibt es Anzeichen für eine Intrusion unterhalb des Halemaumau-Kraters. Im März kommt es zu einer phreatischen Explosion in der Süd-Wand des Kraters, die einen 25 m großen Krater bildet. Weitere kleine Explosionen folgen. Mal abwarten, was hier noch passiert. |
Mai 2008 | Chaiten, Chile | Der unerwartete Ausbruch des Chaiten ist ein sehr heftiger Ausbruch mit einer über Tage mehreren km hohen Aschenwolke. Die Asche wird um die ganze Welt verblasen. Der Ausbruch ist wegen seiner Dauer von mehr als 2 Wochen bemerkenswert. Es gab keine direkten Todesopfer aber große Schäden in der nahen Umgebung. |
Juli/August 2008 | Mount Okmok, Umnak (Aleuten), USA | Am 12. Juli 2008 begann ohne Vorwarnung eine explosive Eruption, deren Eruptionssäule etwa 15 Kilometer Höhe erreichte. Das Alaska Volcano Observatory gab eine Warnmeldung heraus. Die Eruptionen hielten etwa fünf Wochen an und wurden mit VEI 4 klassifiziert. |
März – Mai 2010 | Eyjafjallajökull, Island | Der Ausbruch begann am 20. März 2010 als Spalteneruption mit Lavafontänen und Lavaströmen. Am 14. April 2010 verlagerte sich das Eruptionszentrum unter den Gletscher Eyjafjallajökull – großen Mengen Schmelzwasser verursachten Überschwemmungen, die Aschewolke beeinflusste den europäischen Flugverkehr wochenlang. Die Eruption endete am 23. Mai 2010. » Weitere Infos. |
Juni 2011 – Januar 2012 | Puyehue (Cordón de Caulle), Chile | Plinianische Eruption mit 10 km hoher Aschewolke. Evakuierung von 3500 Personen. Die Aschewolke des Vulkans zog nachweislich zwei mal um die Erde und behinderte den Flugverkehr in weiten Teilen Südamerikas, Australiens und Neuseelands. Der Ausbruch hatte einen VEI von 3. Interessant: es wurde auch ein Obsidian-Lavastrom gefördert. |
August 2014 – Februar 2015 | Bárðarbunga (Holuhraun), Island | Spalteneruption ca. 35 km nördlich des Vulkans Bárðarbunga und damit an der gletscherfreien Flanke. Die geförderte Lava bedeckt eine Fläche von 85 km2, die geförderte Menge wird auf ca. 1,4 km3 geschätzt. Der Ausbruch der Bárðarbunga ist damit der größte Vulkanausbruch in Island seit der Laki-Eruption von 1783/84 und zählt zu den bedeutendsten Vulkanausbrüchen in der jüngeren isländischen Geschichte. |
Juli 2015 | Volcán de Colima, Mexiko | Der Volcán de Colima ist der aktivste Vulkan Mexiko’s und hatte 1913 einen großen plinianischen Ausbruch. Seit 1998 dauert sein jüngster Ausbruchszyklus an. Nach einer Ruhephase verstärkte sich die Aktivität im Januar 2013 wieder. Im Juli 2015 kam es zu mehreren starkexplosive Ausbrüchen. Aschfahl und v.a. pyroklastische Dichtestem führten zu Schäden an Vieh und landwirtschaftlichem Anbau. |
Juli 2015 | Volcán de Colima, Mexiko | Der Volcán de Colima ist neben dem Popocatepetl der aktivste Vulkan Mexiko’s und hatte 1913 einen großen plinianischen Ausbruch. Seit 1998 dauert sein jüngster Ausbruchszyklus an. Nach einer Ruhephase verstärkte sich die Aktivität im Januar 2013 wieder. Im Juli 2015 kam es zu mehreren starken explosive Ausbrüchen. Pyroklastische Dichteströme flossen bis 10,6 km weit die Täler hinab (Montegrande) und führten zu Schäden an Infrastruktur sowie Überwachungsinstrumenten. Der Wind blies die zugehörige Asche nach Westen und führte zu Verlusten bei Vieh und landwirtschaftlichem Anbau. Einige Monate später floss ein mächtiger Lavastrom die Südflanke hinab. |
August 2015 | Cotopaxi, Ecuador | Der Cotopaxi brach im August 2015 zum ersten Mal seit 70 Jahren wieder aus. Aschefall in den umgebenden Gebieten führte zu starken Beeinträchtigungen. Den Ausbrüchen waren einige Monate erhöhter seismischer Aktivität mit einer Zunahme der Entgasung am Gipfel vorausgegangen. Auch waren Teile des Gipfelgletschers geschmolzen und ein kleiner Kratersee hatte sich gebildet. |
Anfang 2017 | Volcán de Colima, Mexiko | Mehrere starke vulkanianische Ausbrüche warfen vulkanische Ballistika aus, die bis zu 2,50 m Durchmesser hatten. Diese führen zu starken Schäden an der Vegetation an den Flanken oberhalb 3.000 m sowie einigen Überwachungsinstrumenten. Seit ca. Mitte Februar 2017 ist es zu keinen weiteren signifikanten Explosionen gekommen. |
2015-2017 | Sinabung – Sumatra, Indonesien | Der Vulkan hat seit 2010 vermehrt Anzeichen gezeigt, die auf einen Ausbruch hindeuteten. Seit Herbst 2015 wuchs ein Vulkandom, der wiederholt gravitativ kollabierte. Die dadurch verursachten pyroklastischen Ströme haben viel landwirtschaftliche Nutzfläche zerstört und Todesopfer gefordert. Aschefall führte in großem Umfeld zu starken Beeinträchtigungen. Der Ausbruch und das Domwachstum hält mit variabler Geschwindigkeit an. |
seit Sept. 2017 | Agung – Java, Indonesien | Der Agung in Indonesien, ein der lokalen Bevölkerung heiliger Berg, zeigt seit September 2017 erstmals seit der letzten Eruption im Jahr 1963 Anzeichen eines möglichen Ausbruchs. Das lokale Vulkanobservatorium intensivierte die Überwachung und vollzog Ende Oktober erste Evakuierungsmaßnahmen. Ende November kam es dann zum erwarteten Ausbruch, zuerst phreatisch, nach wenigen Tagen aber magmatisch, d.h. dass frische Asche (Bruchstücke des aufsteigenden Magmas) ausgeworfen wurde. Nach einigen Tagen ebbte die explosive Aktivität an. Gegen Ende der ersten Dezemberwoche wurde berichtet, dass Lava im Krater austritt und diesen zunehmend auffüllt. |
2020 | Taal – Luzon, Philippinen | Am 12. Januar 2020 bildete sich eine große Aschewolke über dem Vulkan. Im Aschenregen kam es zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Mann starb. Am internationalen Flughafen von Manila wurde wegen des Ascheregens der Betrieb eingestellt. Es wurden vorübergehend 308.000 Menschen aus der Umgebung evakuiert. |
ab 19.3.2021 | Fagradalsfjall / Geldingadalur, Island | Der erste Vulkanausbruch auf der Halbinsel Reykjanes seit rund 800 Jahren war eine verhältnismäßig kleine Eruption, hat aber ein gewaltiges Medienecho ausgelöst. » Wir haben berichtet. Die Aktivität begann am 19. März und endete am 20. September, also fast genau nach einem halben Jahr. Mitte Dezember wurde der Vulkanausbruch vom isländischen Wetterdienst „offiziell“ für beendet erklärt. |
ab 19.9.2021 | Cumbre Vieja, La Palma (Kanaren) | Die Eruption begann am 19. September um ca. 16 Uhr MEZ im Gebiet von Cabeza de Vaca. Über mehr als vier Schlote werden Asche, Rauch und Lava ausgestoßen, und mehrere Lavaströme haben das Meer erreicht und dadurch die Insel vergrößert. Es ist der erste Vulkanausbruch auf den Kanaren (an Land) seit 1971, als der Vulkan Teneguia ausbrach. Die Eruption endete am 15. Dezember 2021. » weitere Infos (Wikipedia). |
15. Januar 2022 | Hunga Tonga-Hunga Haʻapai (Tonga) | Der Vulkanausbruch des Hunga Tonga-Hunga Haʻapai 2022 in Tonga ereignete sich am 14. und 15. Januar 2022 mit massiven Eruptionen, die größte davon am 15. Januar um 17:14 Uhr Ortszeit (04:14 Uhr UTC). Der Ausbruch war nach ersten Abschätzungen der weltweit stärkste seit der Eruption des Pinatubo auf den Philippinen anno 1991. Die Eruptionssäule aus Asche und Gas stieg hinauf bis in die Mesosphäre in 58 (!!!) km Höhe. In Neuseeland und sogar in Alaska in fast 10.000 Kilometer Entfernung war die Explosion zu hören, die Druckwelle bewegte sich mehrfach um die Erde. Die Eruption des Tonga-Vulkans war so gewaltig, dass sie Teile nahegelegener Inseln auslöschte. Laut Satellitendaten zirkulierte noch ein Jahr später Material aus der Eruptionswolke in der Stratosphäre. Glücklicherweise fielen dem Ausbruch nur relativ wenige Menschen zum Opfer, die meisten davon durch einen Tsunami. » weitere Infos (Wikipedia). |
14. Januar 2024 | „Grindavík-Eruption“, Reykjanes (Island) | Eine vergleichsweise kleine Spalteneruption, die aber durch einen Lavastrom Teile der Ortschaft Grindavík zerstörte und dadurch große mediale Aufmerksamkeit bekam. Der Ausbruch dauerte nur drei Tage (» wir haben berichtet). |
Ein wöchentliches Update der bedeutendsten Vulkanausbrüche weltweit findet ihr hier: http://volcano.si.edu/reports_weekly.cfm
Quelle der Originaldatei: http://www.natur-lexikon.de/naturgewalt/vulkanchronologie.htm
(mittlerweile stark abgeändert und vervollständigt)
Für die angegebenen Links zu Fremdseiten übernehmen wir keine inhaltliche Verantwortung!